Magnetoresponsive Katalysatoren ermöglichen eine effiziente Prozesswasseraufbereitung
ein Weg zur effizienteren Prozesswasseraufbereitung, © istock – Artem_Egorov

Katalysatoren machen Wasser rein

Die Situation

Um die Umwelt zu schonen sowie Frisch- und Abwasserkosten zu reduzieren, ist es sinnvoll, Wasseraufbereitungsprozesse zu optimieren und effizienter zu machen. Textile Dienstleistungsbetriebe setzen daher schon heute für die Vor- und Klarwäsche überwiegend rückgewonnenes oder aufbereitetes Prozesswasser ein. Für die Spülphase indes wird bislang noch meist Frischwasser verwendet. Damit soll sichergestellt werden, dass Schmutz- und Waschmittel in jedem Falle entfernt werden. Selbst schwach belastete Prozesswässer wie zum Beispiel aus Spülflotten sowie Pressen- und Zentrifugenwasser können bisher aufgrund der zu hohen Restbelastung mit organischen Flotteninhaltsstoffen nicht für Spülprozesse eingesetzt werden. So steht derzeit kein wirtschaftliches Verfahren zur Aufbereitung derartiger Prozesswässer zur Verfügung, das einen Einsatz in der Spülphase ermöglicht.

Das Projekt

Am wfk-Cleaning Technology Institute wurde deshalb ein Verfahren zur Aufbereitung schwach belasteter Prozesswässer erforscht. Bei diesem werden die Reststoffe im Wasser gleich doppelt zerstört. Zum einen wurden sogenannte magnetoresponsive Pyrokatalysatoren entwickelt. Durch eine spezielle elektrische Anregung erhitzt sich das magnetische Trägermaterial, welches die Wärme dann an das Wasser abgibt. Zum zweiten kommen sogenannte Fenton-Katalysatoren zum Einsatz, die reaktive Sauerstoffspezies erzeugen, die den Schmutz abbauen. Die Wasseraufbereitung erfolgt in einem Induktionsreaktor, durch den das Prozesswasser über ein Rohr- und Schlauchsystem mit konstantem Volumenstrom geleitet wird.  

Der Nutzen für den Mittelstand

Den vorwiegend kleinen und mittleren textilen Dienstleistern wird durch die Projektergebnisse ein effizientes Aufbereitungsverfahren für schwach belastete Prozesswässer zur Verfügung gestellt. Die aufbereiteten Prozesswässer können anstelle von Frischwasser in der Spülphase eingesetzt werden, ohne dass sich die Primär- und Sekundärwaschwirkung oder der Hygienestatus der Textilien verschlechtern. Somit lassen sich der Frischwasserbedarf und die Abwassermengen bei der Aufbereitung von Textilien deutlich reduzieren, wodurch die Wirtschaftlichkeit textiler Dienstleister verbessert werden kann.

Ansprechpartner

Stefanie Piornack
st.piornack@wfk.de
+49 2151 8210 110

Fördergeber

Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" 19703 N.